Das war der Ötztaler Radmarathon

30 Aug

Nach der Salzkammerguttrophy, der Alpentourtrophy stand am vergangenen Wochenende der Ötztaler Radmarathon am Programm. Schon ziemlich hart……so viele Extreme Rennen in so kurzer Zeit, aber das macht im Endeffekt nur stärker.

Am Samstag Früh bin ich mit Ewald Eisenköck angereist, Richhard Weissenböck war ja schon am Freitag gekommen. Ich hab dann mein Zelt aufgebaut…..Zelt?. Ja, wollt ich so machen, da ich es gleich wieder mit einem Training verbunden hab, muss ja in Australien im Oktober bei der Crokodile Trophy 8 Nächte im Zelt schlafen. Am Nachmittag war dann einfahren angesagt. Es wurden am Schluss 50 km mit 500 HM. Danach noch ein wenig Shopping in der Bike Messe am Gelände, Nudel essen, und zur Fahrerbesprechung  um 19:30 Uhr, wo ich auch noch einige bekannte Gesichter traf. Lustig, einige erkennen mich gleich an meine Waden mit meinen Wüsten Tatoos. Anschliesend schlafen gehn.

Am Sonntag war dann um 5:00 Uhr Tagwache. Nach einer Wurstsemmel vom Vortag, ein paar Schluck Wasser gings schon an die Startlinie. Man muss schon eine Stunde früher im Startbereich stehen um nicht ganz hinten zu stehen. Diese Zeit ohne Bewegung ist nicht optimal, eigentlich keine Möglichkeit um sich richtig aufzuwäremen. Um 6:45 Uhr fiel der Startschuss, und ich wollte gleich richtig Gas geben. Die ersten 30 km gehts ja runter nach Ötz. Ich überholte auch sicherlich so um die 2000 Starter. War in Ötz beim Kreisverkehr auch dann wirklich auf Platz 262. Erster Plan erfüllt, Ritchi vom Radclub St. Agatha hab ich gleich mal 3 min. abgenommen. Jetzt rauf aufs Kütai. Für die 17,3 km und 1200 HM benötigte ich 1:17 Std., was einen Schnitt von 13,7 km/h bedeutet, und Rang 684. Es ging mir echt voll gut, und Ich hatte immer Respekt davor, da Steigungen von 18 % zu überwinden zu seien. Es ist schon bewegend da rauf, wenn die Kühe mitten auf der Starsse maschieren. Dann gings runter Richtung Innsbruck. Mein Garmin zeigt tatsächlich unglaubliche 120 km/h Höchstgeschwindigkeit an…..im Nachhinein Angsteinflössend. Unten hatten wir eine Gruppe von ca. 300 Fahrern, und so gings auch rauf auf Berg 2, auf dem Brenner, hier mussten 777 HM bewältigt werden. Einfach nur Genial wie wir da rauf schossen. Am Brenner zeigt mein Garmin noch immer 32 km/h Schnitt an, obwohl wir schon über 100 km in den Beinen hatten. Nur 3 Plätze eingebüst, jetzt liege Ich auf Gesamtrang 687. Auf der Labe gut verpflegen, und in kurzer Zeit die Wangen mit Essen anstopfen. Danke auch an meinen Wüstenfreund Josef Schmidt und seiner Frau, die mich besuchten, und mich wieder voll motivierten. Jetzt runter nach Italien, und seelisch Vorbereiten für den Jaufenpass. Auf 21,6km und 1123 HM waren wieder sehr steile Anstiege zu bewältigen. Es ging wenigsten immer gleich Steil Bergauf, wo man einen super Rythmus fahren kann. 1:23 Stunden benötigte ich dafür, was einen Schnitt von 15,3 km/h bedeutet, und Ich lag auf Gesamtrang 893. Doch gleich am Anfang dachte ich mir ich spinne…… Krämpfe schossen mir in die Aduktoren, konnte sie aber im Stehend fahren wieder in den Wind schiessen. Es ist schon geil da rauf, und je weiter man rauf kommt, umsomehr werden die Zuschauer die dich rauf peitschten….war da schon ein paar mal den tränen nah, musste oft an 2013 denken, wo ich eine sehr schöne Zeit hatte. Beim runter Düsen vom Jaufenpass, schossen mir immer wieder Krämpfe in die Beine, musste bei eine Kehre sogar stehen bleiben, da ich sonst vom Rad gefallen wär vor Schmerzen. Ritchi hat mittlerweile das Rennen schon am Brenner beendet. Jetzt seelisch Vorbereiten Fürs Timmelsjoch, dem letzten Berg. Unglaubliche 1759 HM auf 31,4 km müssen jetzt noch bezwungen werden, und es wird mit jedem km steiler und steiler. Schon beim rein fahren in den Monsterberg begannen schon die Probleme mit meinen Krämpfen, musste immer wieder vom Rad um meine Krämpfe aus den Beinen zu schütteln. Unglaublicherweise kam ich auch wieder schön ins fahren, doch ich musste doch schon geschätzterweise 10 mal vom Rad……was mir auch einige Plätze kostete. In ca. Mitte des Bergs ist eine Verpflegungsstelle, die ich nutzte, um den Körper wieder Energie zu geben. 6 Flaschen an trinken hab Ich gebraucht aufs Timmelsjoch, es war ja extrem Heiß, was mir auch voll taugte. Im Endeffekt sind sicher noch mehr gestorben da rauf als Ich. Ettliche Driver sah Ich an den Leitplanken, die sich Übergeben haben, oder von Erschöpfung lechtzten. Es ist Unglaublich, wenn man nach der Labe rauf sah, und man nur Kehren sah, und erahnte wie weit es noch immer ist. Aber auch Ich kam Oben an…..musste Echt Weinen, den jetzt ist das Rennen fast geschafft. 2:45 Stunden hab ich dann benötigt für den „Anstieg“, das bedeutet Gesamtrang 1731, und Klassenrang 907. Jetzt noch mal alles geben war meine Devise…..und das setzte ich auch in die Tat um. Ich konnte auf den letzten 20 km, wo noch mal 200 HM zu überwinden waren Sage und Schreibe 620 Fahre überholen…..für mich persönlich Unglaublich, da Ich so leer war aufs Timmelsjoch. Es war einfach ein Genuss von 2500 Meter in Richtung Ziel zu Stürzen. Hatte auch 3 mal riesen Glück bei den Kehren. Es hat ja Mittlerweile leicht zu Regnen begonnen, und da ist mir bei Tempo 80-90 das Hinterrad weggegangen……aber das war mir schon mehr oder weniger egal…… Ich sah nur mehr das Ziel vor Augen. Die Einfahrt nach Sölden war Herzzereißend….am Strassenrad Hunderte von Zuschauern die mehr begeistert sind als selber glaub Ich. Man muss selber dabei gewesen sein um so was erleben zu dürfen.

Am Ende stand eine Gesamtzeit von 9:33,54 Std zu Buche, was Gesamtrang 1111, und Klassenrang 601 bedeutet. Hätte Ich die Probleme aufs Timmeljoch nicht gehabt wären schon noch ca. 400 Plätze und eine bessere Zeit von ca. 30 min drin gewesen. Aber das ist alles nebensächlich. Bei diesen rennen an den Start gehen zu dürfen, und die Zielflagge zu sehen ist ein Sieg.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Am kommenden Wochenende steht der Granitbeisser auf dem Menüplan. Jetzt alles auf dem Bike. Hier werden gleich wieder Höhenmeter gefressen…….auf 79 km werden 2800 HM zu bewältigen sein.

4 Wochen hartes Training stehen noch ins Haus, dann ist die Vorbereitung für die Crokodile Trophy abgeschlossen, die am 22. Oktober startet.

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